Laktoseintoleranz

LAKTOSEINTOLERANZ – EINE HÄUFIGE URSACHE VON MAGEN-DARM-BESCHWERDEN

Laktose ist ein sogenanntes Disaccharid und wird auch Milchzucker genannt. Disaccharid bezeichnet die Tatsache, dass Laktose aus zwei (Di-) Kohlenhydraten (Saccharide) zusammengesetzt ist, nämlich aus Glukose (Traubenzucker) und Galaktose (Schleimzucker). Laktose findet sich in Milch, in dessen Erzeugnissen sowie als Hilfsstoff in verschiedenen Nahrungsprodukten und Arzneimitteln. Bei Laktoseintoleranz liegt eine Störung der Laktoseverdauung vor, was zu mehr oder weniger stark ausgeprägten Beschwerden führen kann.

VORKOMMEN VON LAKTOSE

Die Laktose ist ein so genannter Zweifachzucker (Disaccharid) und setzt sich aus Glukose (Traubenzucker) und Galaktose (Schleimzucker) zusammen. Sie kommt in der Milch und den daraus verarbeiteten Produkten in unterschiedlichen Konzentrationen vor. Frische Kuhmilch weist einen Laktosegehalt von ca. 5 g/100 ml auf. Bei der Verarbeitung von Kuhmilch gelangt die Laktose je nach Wassergehalt ganz oder teilweise in das erzeugte Produkt. Je mehr Fett ein Milchprodukt enthält, desto weniger Laktose ist darin enthalten. Daher ist der Laktosegehalt in Rahm oder Butter deutlich tiefer als in der Kuhmilch. Durch Zugabe von Milchpulver kann der Laktosegehalt aber auch in fettreichen Milchprodukten stark erhöht sein. Bei der Produktion von Hart-und Halbhartkäse hingegen wird die Laktose durch Gärung völlig abgebaut. In diesen Käsesorten ist keine Laktose nachweisbar. Laktose wird auch in der Nahrungsmittel- und pharmazeutischen Industrie als Hilfsstoff verwendet. So findet man Laktose beispielsweise in Beutelsuppen und Beutelsaucen, Gewürzmischungen, Wurstwaren, Zuckerwaren und Backwaren, Schokoladenartikeln, Tabletten und Kapseln. Ernährungsinformationen zum Laktosegehalt von Milchprodukten erhalten Sie unter der Rubrik Ernährungsinformation.

LAKTOSEVERDAUUNG

Laktose selbst kann vom Körper im Darm nicht aufgenommen (resorbiert) werden. Für die Aufnahme und Verwertung muss sie im Darm erst in ihre Einzelteile Glukose und Galaktose gespalten werden. Diese Spaltung wird durch ein Enzym erledigt, das von Zellen in der Schleimhaut des Dünndarms gebildet wird und Lactase heisst.

LAKTOSEINTOLERANZ

Laktoseintoleranz wird auch als Laktoseunverträglichkeit bezeichnet. Die Betroffenen leiden nach der Einnahme von laktosehaltigen Nahrungsmitteln oder Substanzen an unterschiedlichen Magen-Darm-Beschwerden. Zu den Symptomen gehören Blähungen, vermehrter Windabgang (Flatulenz), Bauchschmerzen/Bauchkrämpfe und Durchfall. Den Betroffenen fehlt das Enzym Lactase, das im Dünndarm Laktose in seine Bestandteile Glukose und Galaktose spalten kann. Laktose wird im Dünndarm also nicht oder zu wenig in seine Bestandteile zerlegt und bleibt unverdaut. Laktose führt über einen physikalischen Mechanismus dazu, dass mehr Wasser im Darm verbleibt, was zu wässrigen Durchfällen führen kann. Zudem wird Laktose von natürlich im Dickdarm vorkommenden Bakterien zersetzt. Dabei entstehen gewisse Gase und andere Substanzen. Während ein Teil der Gase über das Blut zur Lunge gelangt und über die Atemluft ausgeschieden wird, können die Gasansammlungen aber eben auch zu Blähungen, Bauchschmerzen/Bauchkrämpfen und vermehrtem Windabgang (Flatulenz) führen. Die Intensität solcher Beschwerden variiert zwischen den einzelnen Betroffenen beträchtlich.

Definition

  • Lactasemangel ist definiert als eine verminderte Menge von Lactase im Dünndarm. Ein Lactasemangel kann durch eine Gewebeentnahme (Biopsie) mit anschliessender Untersuchung im Labor bestätigt werden, was aber nur sehr selten notwendig ist.
  • Laktosemalabsorption ist definiert als unvollständige Laktoseverdauung im Dünndarm (mal = schlecht; Absorption = Aufnahme über die Darmwand in den Körper). Ursache einer Laktosemalabsorption kann ein Lactasemangel sein. Auch wenn die Nahrung den Dünndarm zu rasch passiert (schnelle Dünndarmpassage), bleibt zu wenig Zeit für eine Spaltung der gesamten vorhandenen Laktose, was zu Laktosemalabsorption führen kann.
  • Laktoseintoleranz beschreibt eine Unverträglichkeit gegenüber Milch und Milchprodukten und ist die Folge eines Lactasemangels oder einer Laktosemalabsorption. Nicht zu verwechseln ist die Laktoseintoleranz mit einer echten Allergie auf Milchbestandteile (Milchallergie).