Diagnose

Bei den obgenannten Magen-Darm-Beschwerden und einer vermuteten Laktoseintoleranz kann ein sogenannter Diättest wichtige Hinweise liefern. Dabei wird mehrere Tage konsequent auf laktosehaltige Nahrung verzichtet, das heisst vor allem auf Milch, Rahm und versteckte Laktose. Treten in dieser Zeit keine Symptome mehr auf, erhärtet sich der Verdacht auf Laktoseintoleranz. Beim so genannten Expositionstest wird nach einigen Tagen Laktoseverzicht ein Glas Wasser mit einer bestimmten Menge gelöstem Milchzucker. Treten danach innerhalb von einigen Stunden die typischen Symptome auf, ist eine Laktoseintoleranz sehr wahrscheinlich. Eine weitere diagnostische Methode ist der H2-Atemtest. Bei laktoseintoleranten Patienten wird Laktose im Dickdarm bakteriell unter anderem zu Wasserstoff (H2) abgebaut, der über Umwege in der Ausatmungsluft erscheint. Beim H2-Test erhält eine Person eine definierte Menge Laktose, worauf die Wasserstoffmenge in der Ausatmungsluft regelmässig gemessen wird. Steigt die Wasserstoffkonzentration in der Ausatmungsluft im Vergleich zum Ausgangswert über einen kritischen Wert, besteht mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Laktoseintoleranz. Seit einigen Jahren kann bei Verdacht auf Laktoseintoleranz auch einegenetische Analyse mittels Blutprobe durchgeführt werden. Diese Untersuchung ist teuer, kann aber dazu beitragen, schon frühzeitig im Leben eine Laktoseintoleranz zu identifizieren. In sehr seltenen Fällen wird eine Gewebeprobe (Biopsie) aus dem Dünndarm entnommen und untersucht. Es geht hier auch vor allem um die Abgrenzung von der Zöliakie (Glutenintoleranz).